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Mit Spannung erwarteten Viele die gestrige WWDC von Apple. Denn neben den – eher kosmetischen – Neuerungen in OSX und iOS wurde auch neue Hardware vorgestellt.
Das Macbook Air bekommt das erwartete Update auf Intels neueste Generation der Haswell Prozessoren. Dadurch verspricht Apple höhere Grafikpower mit dem neuen integrierten HD5000 Chip. Auch wird – unter anderem – durch die verbesserten Stromsparfunktionen der CPUs ein noch längeres Arbeiten möglich sein.
Die 11 Zoll Variante des Air soll nun bis zu neun Stunden ohne externe Stromversorgung laufen. Das „große“ 13 Zoll Macbook Air wird laut Apple sogar bis zu 12 Stunden Akkuleistung haben.
Das Macbook Air soll ab sofort verfügbar sein. Die Listenpreise zwischen € 999,- und € 1.299,- haben sich entgegen der Vorgängerversion kaum geändert.
Die größere Neuerung stellt die Vorstellung des neuen Mac Pro Konzepts dar.
Dass neue Releases von Apple durchaus polarisieren können, hat die Vergangenheit bereits mehrmals gezeigt. Selten aber nimmt es ein Ausmaß an, wie beim neuen Mac Pro.
Bereits das Äußere zeigt: Hier hat sich so ziemlich Alles verändert.
Die ersten Reaktionen, die das neue Gehäuse als „black R2D2“ oder „trashcan“ identifizieren seien einmal dahin gestellt. Apple versucht, mit dem Kühlkonzept, neue Wege zu gehen. Das tonnenförmige Gehäuse, in dem die Komponenten radial angeordnet sind, verfügt über einen großen Kühlkörper in der Mitte und einen einzigen Lüfter, der die Abluft nach oben abtransportiert. Dieses Design verspricht eine gute Kühleffizienz bei gleichzeitig geringer Lautstärke. Für den professionellen Sektor wird sich aber hier noch die drängende Frage stellen: Wie bekommt man das Gerät in einen 19 Zoll Schrank montiert?
Auch im Inneren des Mac Pro bleibt Nichts beim Alten.
Beim Prozessor baut Apple auf die – noch nicht einmal erschienene – Intel Xeon E5 Generation. Die neue Bauweise erlaubt nur einen Prozessor. Dieser wird aber über bis zu 12 Kerne verfügen und Apple verspricht sogar einen Performance Gewinn von bis zu 100% gegenüber einer Zwei-Prozessor Variante des alten Mac Pro.
Der DDR3 Arbeitsspeicher wird mit 1866MHz arbeiten und von einem 4-Kanal Controller gesteuert werden. Eine theoretische Datendurchsatzrate von 60GB/s entspricht einem enormen Leistungsgewinn gegenüber dem Vorgänger.
Im kleinen Gehäuse finden auch zwei Grafikkarten Platz; Hier wird Apple zu AMDs FirePro Serie greifen, gibt aber keine genauen Details, welche Modelle verbaut sein werden. Wie weit diese aufgrund fehlender CUDA Architektur in diversen Programmen wie den Adobe Produkten oder Blackmagic’s Resolve in Zukunft unterstützt werden, bleibt ab zu warten.
Der Speicher im neuen Mac Pro wird nicht mehr als klassisches Sata Laufwerk angebunden, sondern per PCI Express Slots neben die Grafikkarten gesteckt. Dadurch werden enorm hohe Datendurchsätze möglich sein. Allerdings lässt die momentane Preislage für Speicher dieser Art auch einen dementsprechend hohen Preiszuwachs vermuten. Auch muss bei diesem Konzept für höheren Speicherbedarf zu einer externen Storage Lösung gegriffen werden, denn offenbar wird nur ein Laufwerk unterstützt.
Für die Anbindung von externen Geräten stellt der Mac Pro vier USB3.0 und ganze sechs Thunderbolt 2.0 Anschlüsse zur Verfügung. Der neue Thunderbolt Standard spezifiziert Datenraten bis zu 20 Gb/s, wodurch die Anbindung von schnellem externem Storage oder PCIe Expansion Chassis gewärleistet werden soll. Bis zu drei der Thunderbolt Ports können zum Betrieb eines Monitors verwendet werden und unterstützen Auflösungen von bis zu 4K.
Ob alle Thunderbolt Ports tatsächlich über einen eigenen Controller verfügen und somit simultan ohne Performance Verlust verwendbar sind, ist leider nicht klar.
Apple gibt an, dass der neue Mac Pro noch in diesem Jahr verfügbar sein soll. Ein genaues Datum sowie Preise stehen leider noch nicht fest.
Auch mit der Unterstützung von externen Thunderbolt Geräten und der Zertifizierung durch die Software Hersteller stehen noch viele Fragezeichen im Raum.
Der Mac Pro wartet definitiv mit vielen Neuerungen auf, die aber allesamt mit gemischten Gefühlen einhergehen. Ob er sich wirklich für den professionellen Sektor eignet, wagen wir an dieser Stelle noch nicht zu beurteilen.